Preise meiner Ouessants

Wie viel kostet denn nun so ein Minischäfchen?...

...Dies ist verständlicherweise oft eine der ersten Fragen, die mir Besucher stellen.

 

 

 

Darauf möchte ich antworten, dass ich viel Herzblut, Zeit und Geld in die Zucht meiner Ouessantschafe stecke und meine Tiere deshalb weder unter Wert verkaufen kann noch will.

 

 

 

Ich besuche jedes Jahr Züchtertreffen und Ausstellungen im Ausland, um reinrassige Ouessantschafe live zu sehen und um mich bei der Bewertung der Tiere und den Diskussionen zu den verschiedenen Zuchtlinien immer weiterzubilden. Bei diesen Gelegenheiten schaue ich mich auch immer wieder nach geeigneten Tieren um, die gut in meine Zucht passen würden, um die genetische Vielfalt zu erhalten, Inzucht ist für mich nämlich keine Option.

 

Da es in Italien (noch) kein Herdbuch für diese tolle Rasse gibt, muss ich alle meine reinrassigen Tiere mit Abstammungsnachweis aus Deutschland importieren. Diese Importe sind sehr Zeit- und Kostenaufwändig, da ich die Tiere persönlich abholen komme um mich vor Ort von ihrem Zustand und dem Zustand der Zuchtstätte zu überzeugen.

 

 

 

Mit diesem, von meinen persönlichen Erfahrungen inspirierten Beispiel, möchte ich die Kosten, die man bei einem Import erwarten kann veranschaulichen:

 

Wenn man eine Gruppe bestehend aus ca. 7-10 reinrassigen Ouessantschafen aus Deutschland importieren möchte kann man von einem pro Kopf Preis von ca. 250€ ausgehen, egal ob Mutterschafe oder Zuchtböcke. In diesen Preis inbegriffen sind die Kosten für das Tier, die Zuchtbescheinigung, Tierärztliche Untersuchungen und auch in etwa die Kosten für die Fahrt (in meinem Beispiel wäre das der süddeutsche Raum). Jedoch sind weder die Grundkosten für einen Import (Transportbefähigung, Importgenehmigung) noch der Zeitaufwand inkludiert, eigentlich müsste man das aber natürlich auch berücksichtigen. Möchte man nur 2-3 Zuchtböcke zur Blutauffrischung importieren, oder ist der Transportweg noch weiter, steigen natürlich auch die Kosten.

 

 

 

Alle meine Tiere sind auf gängige Krankheiten getestet und ich kann deshalb stolz sagen:

 

  • Ich züchte nur mit Tieren des Genotypes G1 (ARR/ARR = scrapie resistent), alle Lämmer die in meinem Bestand geboren werden können deshalb auch nur den Genotyp G1 aufweisen.
  • Alle meine importierten Ouessants wurden vor dem Import auf Maedi Visna untersucht 
  • Alle meine Zuchtböcke wurden vor dem Import auf Brucella Ovis untersucht
  • Alle meine Schafe werde gegen Clostridien geimpft
  • Alle meine Schafe werden bei Bedarf (nach positiver Kotprobe) entwurmt oder auf Außenparasiten behandelt
  • Alle meine Schafe werden gepflegt, mit frisch beschnittenen Klauen abgegeben

 

 

Wer nur kleine Schafe sucht, um eine Wiese kurz zu halten, und für den die Reinrassigkeit keine Rolle spielt, wird auf diversen Portalen sicherlich fündig werden, wo sogenannte Ouessantschafe, Quessantschafe oder Zwergschafe in Italien schon ab ca. 250€ (Mutterschafe) oder 100€ (Schafböcke) angeboten werden. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass diese Tiere oft so viel mit einem Ouessant gemein haben, wie ein Maultier mit einem Pferd. In Italien werden so ziemlich alle Schafe die kleiner als 60cm sind als "reinrassig" verkauft. Bei diesen Tieren treten oft rasseunspezifische Merkmale auf, wie z.B. Mehrlingsgeburten, Überschreitung der erlaubten Größe, Hörner bei weiblichen Tieren oder eine scheckige Fliesfärbung. 

 

Ich habe ganz am Anfang meiner Zucht einmal den Fehler gemacht ein "Ouessantpärchen" zu kaufen, das auf den ersten Blick ja noch ganz sympatisch gewirkt hat, beide Tiere waren auf den zweiten Blick jedoch deutlich zu groß, das Mutterschaf hatte einen atypischen Kopf und dem Schafbock mussten mit zunehmenden Alter die Hörner zurechtgesägt werden, da sie ihm in den Kopf einzuwachsen drohten. Wenn ich heute daran zurückdenke, welchen Preis ich damals für diese beiden Tiere bezahlt habe, kann ich nur den Kopf über meine eigene Dummheit schütteln.

 

Ich möchte vor allem vor Massenvermehrern warnen, denn oft befinden sich deren Tiere in katastrophalem Zustand, haben viel zu lange Klauen, Parasiten oder sogar offene Wunden, und sind meist auch Opfer von Inzucht, da Zuchtböcke nie ausgetauscht werden. Schlimmer wird es eigentlich nur noch wenn die Tiere keine Ohrmarken besitzen und das Vetamt einem deshalb die Tür einrennt oder hartnäckige Krankheiten in den eigenen Bestand eingeschleppt werden. 

 

Deshalb möchte ich dazu anhalten die Zuchtstätte vor dem Kauf zu besuchen und die ganze Herde in Augenschein zu nehmen um eventuelle Missstände gleich zu erkennen. Vernachlässigte Tiere erkennt man an geblähten Bäuchen, durchfallverkrusteten Hinterteilen, zu langen Klauen, wenn sie mager sind oder apathisch wirken. Sollte bereits ein Tier in der Gruppe negativ auffallen, oder man ein schlechtes Gefühl bei der Sache haben, rate ich von einem Kauf ab.

 

Wichtig ist immer, die Tiere, die man kaufen will kurz durchzuchecken. Ein Griff in die Wolle und ein Blick ins Maul und auf die Klauen sollten selbstverständlich sein.


Ein verantwortungsvoller Züchter kann Fragen des Interessenten aufrichtig beantworten und steht dem Käufer auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite.

 

Es gibt natürlich auch Züchter, die rassetypische Ouessants ohne Papiere züchten und dies mit viel Leidenschaft und Liebe tun, davon kenne ich zum Glück einige. Wenn man mit gesundem Menschenverstand und etwas Schafkenntnis an den Kauf von Ouessantschafen herangeht, kann man natürlich schöne und gesunde Tiere finden, die sicher jedem Hobbyhalter oder Obstwiesenbesitzer viel Freude bereiten.

 

 

 

Meine Schäfchen sind sicher nichts für Schnäppchenjäger, für Menschen, die jedoch gesunde Ouessantschafe mit nachweisbarer Abstammung aus einer verantwortungsvollen Zucht kaufen möchten und am Erhalt dieser wunderbaren Rasse interessiert sind, biete ich faire Preise, die durchaus nachvollziehbar sind.

 

Da meine Schafe Papiere besitzen und im Moment an einem Herdbuch für Ouessants in Südtirol gearbeitet wird, wären diese Tiere sicher auch eine interessante Option für angehende Züchter oder Menschen die gerne an Ausstellungen/Versteigerungen teilnehmen möchten.
Ich möchte mir an meinen Schafen keine goldene Nase verdienen, die Schafhaltung bedeutet für mich vor allem Leidenschaft und Freude. 

 

 

 

Und jetzt beantworte ich endlich die Frage aller Fragen ;-)

 

Ein zur Zucht geeignetes Schaf kostet bei mir ca. 300€ + MwSt; je nach Gruppengröße, Alter der Tiere uvm. kann dieser Preis natürlich auch variieren, für mehr Informationen stehe ich gerne per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung.

Da oft ein Überschuss an Böcken besteht, gebe ich Böcke die nicht zur Zucht geeignet sind (z.B. enge Hörner oder Farbfehler) sehr viel billiger in reine Bockgruppen ab. Gerne können die Böckchen vor Abgabe auch kastriert werden. Dies kostet pro Tier 40€ extra.


 

Ouessantschafe vom Plateidhof

St.Georgstr. 14 | 39011 Lana/Völlan (BZ)

E-Mail: m.steffi@hotmail.com

Tel: 0043 6 818 135 4362